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"Die Würmer aus der Nase ziehen" ist eine jener Redewendungen, die dem Aberglauben entsprungen sind, wobei wie bei so vielen Redensarten die Bedeutung heute eine ganz andere ist, als die ursprüngliche Herkunft des Spruchs. Bekannt ist sie heute noch und wird auch im Alltag gerne verwendet.
Der Ursprung war der Aberglaube, dass Würmer bösartige Dämonen sind, die Krankheiten auslösen. So mancher hat sich ein gutes Geschäft verdient, indem er versprach, die Würmer durch die Nase aus dem Kopf zu holen und den betroffenen Menschen damit zu heilen. Heute hat die Redewendung hingegen eine ganz andere Bedeutung, obwohl der Kopf noch immer eine Rolle spielt.
Nicht das Nasenbohren wird thematisiert und es werden keine Dämonen aus dem Kopf geholt, aber man holt sich Informationen aus dem Kopf der angesprochenen Person. Angenommen, es gibt im Büro ein Gerücht über ein neues Projekt und man weiß, dass der Kollege involviert ist. Er wurde eigens von den Vorgesetzten informiert, darf aber nichts sagen. Die Kollegenschaft würde aber schon gerne wissen, was Sache ist und bohrt mit Fragen nach, was er denn weiß. Unabhängig davon, ob man erfolgreich ist oder nicht, wird gerne auch die Redewendung genutzt, wobei die Würmer in dem Fall die Informationen sind, die dieser Kollege hat, die anderen aber nicht.
In diesem Kontext gibt es viele Situationen im Alltag. Kinder neigen dazu, die Eltern auszufragen, was es denn für ein Geburtstagsgeschenk geben könnte oder Mitbewerber wollen wissen, was die Konkurrenz bei der Präsentation im Rahmen einer Ausschreibung sagen werden, um selbst noch bessere Ideen liefern zu können. Viele solcher Situationen kann man auch damit umschreiben, dass man dem Gegenüber die Würmer aus der Nase ziehen will, also Informationen erhalten möchte, die man nicht hat, der andere aber schon.
Der Ursprung ist den meisten Menschen gar nicht geläufig, doch die Redewendung "die Würmer aus der Nase ziehen" ist trotzdem sehr beliebt, weil sie auf witzige Art und Weise die eigene Neugierde umschreibt - sei es nun aus beruflichen Gründen oder weil man schlichtweg privat neugierig geworden ist. Die Redensart ist, wie man dem Ursprung entnehmen kann, schon sehr alt, aber sie wird immer wieder an die nächsten Generationen weitergegeben und bleibt im deutschen Sprachgebrauch erhalten. Neugierig ist der Mensch ohnehin gerne und so kann man das Verhalten auch auf witzige Weise umschreiben.
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