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Gefühlte Temperatur

Unterschied zwischen Empfinden und Lufttemperatur

Verfolgt man mit Interesse den Wetterbericht und die Prognose für die nächsten Tage, so erfährt man, mit welchen Temperaturen zu rechnen ist. Man kann sich darauf einrichten und die Kleidung entsprechend wählen. Der Haken: die Temperaturen der Wetterprognose beruhen auf den echten Temperaturen der Luft und das Kriterium für jeden Menschen ist aber die gefühlte Temperatur.

Was ist die gefühlte Temperatur?

Das weit wichtigere Kriterium, besonders im Winter, ist die gefühlte Temperatur. Dazu ein Beispiel: wenn es im Winter eine Lufttemperatur von 0° Celsius hat und es geht ein kalter, starker Wind, dann beträgt die gefühlte Temperatur etwa -10 bis -15 Grad Celsius, also man empfindet das Wetter als viel kälter, als es in Wirklichkeit ist, weil der Wind diesen Eindruck verstärkt. Man spricht auch vom Windchill-Faktor, also vom Einfluss des Windes auf das Temperaturempfinden. Der Windchill-Faktor ist eine berechnete Tabelle mit Werten, bei welcher Temperatur und bei welcher Windstärke welche Temperatur empfunden wird.

Der gleiche Effekt trifft auch im Sommer zu, wenn durch die Sonneneinstrahlung das Wetter als viel wärmer empfunden wird, als es in Wirklichkeit ist, zumal die Wetterprognose die Lufttemperatur im Schatten angibt. Hat man sich zu warm bekleidet und bewegt sich in der Sonne, wird man auf eine ganz andere gefühlte Temperatur kommen, als eigentlich im Schatten gemessen wird. Der Unterschied zwischen Schatten und Sonne kann hier leicht 10, teilweise auch 15 Grad Celsius betragen.

Und es gibt noch einen dritten Faktor, der mit dem Wind an sich nichts zu tun hat, aber der Wind spielt dennoch eine Rolle. Dieser Faktor ist durch die Luftfeuchtigkeit gegeben. Wenn es eine hohe Luftfeuchtigkeit gibt, dann schwitzt man viel leichter als bei trockenem Wetter. Das muss jetzt nicht mit dem Regen in Zusammenhang stehen, aber nach dem Regen kann es dampfen - es ist wieder sonnig und die Feuchtigkeit in der Luft sorgt dafür, dass man stark schwitzt. Man empfindet es also viel wärmer, als es in Wirklichkeit ist. Es kann daher passieren, dass man 25 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit als extrem warm, 30 Grad und trockene Luft als warm, aber angenehm wahrnimmt. Der Wind spielt hier auch eine Rolle in dem Sinne, dass die hohe Luftfeuchtigkeit sich vor allem dann hält, wenn es kaum Druckunterschiede gibt, also auch kaum Luftbewegung. Bei trockenem Wetter kann es durchaus sein, dass der Wind vor allem die Luft austrocknet.

Wie auch immer - die gefühlte Temperatur ist das Kriterium, ob man sich wohl fühlen kann oder nicht. Dabei ist jeder Mensch aber anders konzipiert, denn A findet es angenehm und B zu kalt, obwohl beide die gleichen Wetterbedingungen haben.

Gefühlte Temperatur und Kleidung

So ist die gefühlte Temperatur eigentlich das Kriterium, ob man in der Übergangszeit von Herbst auf Winter schon die Winterjacke brauchen wird oder ob noch die leichtere und dünnere Jacke ausreicht. Das Problem dabei ist, dass man diese Auskunft erst erhalten wird, wenn man sich bereits im Freien bewegt, denn jeder Mensch reagiert anders und hat ein anderes Temperaturempfinden.

Besonders interessant ist die Beobachtung der Menschen an den ersten milden Tagen im März oder April. Während die einen noch mit der Winterkleidung inklusive Haube und Schal ausgerüstet sind, bewegen sich die anderen in kurzer Hose und mit einem Achselshirt. Vielleicht ist beides falsch und ein Kompromiss dazwischen wäre optimal, aber das zeigt nur, dass das Empfinden bei gleicher Temperatur von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Daher ist die gefühlte Temperatur für Mensch A etwas anderes als für Mensch B.

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Mit dem Thermometer gelingt es, die aktuelle Temperatur oder genauer Lufttemperatur in Celsius zu messen, wobei zu berücksichtigen ist, dass man die Temperatur richtig erfasst. Wind und Luftfeuchtigkeit spielen auch eine große Rolle und so gibt es weitere Begriffe wie etwa den Taupunkt und die gefühlte Temperatur oder auch Behaglichkeitstemperatur sowie die effektive Temperatur beim Wetter.

Die Temperatur untergliedert sich im Empfinden der Menschen in kalte und warme Werte auch abhängig von der Jahreszeit. Es kann aber auch binnen eines Tages zu einer spürbaren Abkühlung beim Wetter oder umgekehrt zu einer Erwärmung des Wetters kommen. In der Übergangszeit kann es sowohl kühl (in der Früh) und warm (zu Mittag) sein und das führt zum volkstümlichen Begriff vom Zwiebelwetter.

Was Wetterbegriffe rund um warmes Wetter betrifft, gibt es verschiedene Situationen. Der Jahrhundertsommer wie im Jahr 2003 ist medial sehr einprägsam und dokumentiert überraschend hohe Temperaturen über einen langen Zeitraum. Der Altweibersommer ist in Ameria unter den Namen Indian summer bekannt und umschreibt eine sehr milde Wettersituation im Oktober. Im Hochsommer sind die Begriffe Hitzewelle und Hundstage ein Thema, wobei die Hundstage Ende Juli und Anfang August die heißeste Zeit bringen. Dann werden aus Großstädten oft auch Wärmeinseln mit geringer Abkühlung in der Nacht.

Beim kalten Wetter gibt es den Frost oder an sehr kalten Tagen auch den DauerfrostNachtfrost in kalten Nächten ist dann auch ein Thema, aber dieses Thema ist in der Landwirtschaft häufiger ein Problem und zwar im Frühjahr, wenn klare Nächte für Frost sorgen, obwohl schon alles blüht. Im Winter ist eher die Inversion ein Thema, wenn im Tal durch Hochnebel kaltes Wetter und miese Sicht herrscht, auf den Bergen aber traumhaft warmes Wetter gegeben ist. Und dann gibt es auch noch das Tauwetter.

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gefühlte Temperatur beim WetterArtikel-Thema: Gefühlte Temperatur

Beschreibung: Die ☀ gefühlte Temperatur umschreibt das Faktum, dass eine Wettersituation sich ✅ kälter anfühlen kann, als sie in Wirklichkeit laut Lufttemperatur ist.

letzte Bearbeitung war am: 22. 07. 2021

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