Elektroarbeiten am Haus
Was Heimwerker selber machen dürfen
Viele passionierte Heimwerker übernehmen Arbeiten beim Hausbau oder der Renovierung, die nicht jeder kann. Den Fußboden verlegen oder die Wände tapezieren gehören dabei zu den Aufgaben, die man mit ein wenig Know-how ganz gut selbst erledigen kann. Möglicherweise fragen Sie sich als Heimwerker aber, ob Sie eigentlich auch Elektroarbeiten am Haus selbst erledigen können?
Zu diesem Fall muss man sagen, dass es durchaus Dinge gibt, die Sie als Laie problemlos bewerkstelligen können. Andere Aufgaben unterliegen jedoch der Pflicht, sie durch einen professionellen Elektriker erledigen zu lassen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Aufgaben im Bereich der Elektrik Sie als Heimwerker selber ausführen können und was Sie dabei unbedingt beachten sollten.
Diese Elektroarbeiten dürfen Sie übernehmen
Es gibt durchaus Arbeiten, die Sie für die Elektrik selbst machen können. Dazu zählen zum Beispiel kleinere Elektroarbeiten wie das Einschalten ausgelöster Sicherungen oder das Aufhängen von Lampen. Springt eine Sicherung raus, dürfen Sie den Sicherungskasten selbst überprüfen und die Sicherung sowie den Fehlstrom-Schutzschalter selbst wieder einschalten, sofern dies erforderlich ist.
Elektrische Arbeiten am Sicherungskasten überlassen Sie jedoch lieber dem Profi. Ebenfalls ist es Sache des Fachmanns, sich darum zu kümmern, wenn der Sicherungsautomat neu auslöst, nachdem sie ihn wieder eingeschaltet haben. Ab diesem Zeitpunkt muss ein Elektriker den Stromkreis prüfen und den möglichen Fehler fachgerecht lösen. Außerdem ist es Ihnen gestattet, Lampen in Ihrem Haus aufzuhängen, abzuhängen oder sie an eine andere Position zu bringen. Achten Sie beim Wechseln der Glühbirnen aber unbedingt darauf, vorher die Sicherung für den jeweiligen Raum auszuschalten.
Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann sich ein Messgerät aus der Abteilung im Baumarkt für Elektriker Werkzeug zulegen. Das Messgerät zeigt an, ob sich auch wirklich keine Spannung mehr auf der Leuchte befindet, um einen Stromschlag zu verhindern. Zudem haben Sie die Möglichkeit, Zuarbeiten für die Elektroinstallation zu erledigen. Dazu zählen zum Beispiel Rohre verlegen, Kabel in Leerrohre einziehen, Schlitze stemmen oder Unterputzdosen setzen, wie es beim Hausbau erforderlich ist.
Was Heimwerker bei Elektroarbeiten beachten sollten
Die Selbstdurchführung zeitintensiver und anspruchsvoller Elektroarbeiten reduziert zwar die Kosten für den Elektriker, ganz kommen Sie ohne den Profi aber nicht aus. Auch die kleinen Arbeiten, welche Sie selber durchführen dürfen, sollten Sie im Vorfeld mit Ihrem Elektriker abstimmen, damit Sie nichts falsch machen und später noch höhere Kosten auf Sie zukommen.
Beachten Sie, dass Sie diese Arbeiten stets im stromlosen Zustand ausführen sollten. Lassen Sie Ihr Werk anschließend immer durch einen Fachmann abnehmen, bevor es an den Stromkreislauf angeschlossen wird. Möchten Sie im Haus etwas selbst erledigen, müssen Sie zu Ihrer Sicherheit, wie bereits erwähnt immer die Sicherung für den Raum ausstellen. Kaufen Sie selbst Material für die Elektroinstallation, sollten Sie darauf achten, ausschließlich geprüfte Produkte mit VDE-Zeichen oder GS-Siegel zu erwerben. Möchten Sie Lampen austauschen, sollten Sie zusätzlich zur ausgeschalteten Sicherung immer die Lampe ausschalten und den Netzstecker ziehen. Bedenken Sie, dass defekte Kabel oder Stecker nicht selbst repariert werden sollten, sondern Sie einen Fachmann zum Auswechseln bestellen müssen.
Die rechtlichen Regelungen für Elektroarbeiten
Man zählt den Bereich der Elektrotechnik zum gefahrengeneigten Handwerk, weshalb nicht alle Arbeiten von Laien erledigt werden können und man den Beruf Elektriker zunächst im Zuge einer Ausbildung erlernen muss. Nur mit einem Meisterbrief dürfen professionelle Elektriker ihren Beruf ausüben. Das ist auch nicht ohne Grund so, denn ohne das dazugehörigen Know-how kann eine Elektroinstallation von einem Laien zu Sachschäden, Verletzungen oder gar zum Tod führen. Wurde eine elektrische Anlage falsch installiert, kann dies nicht nur einen Stromschlag, sondern auch einen Kabelbrand, Überspannung oder einen Kurzschluss auslösen.
Die sogenannte Niederspannungsverordnung (NAV) besagt, dass nur bei einem Stromversorger eingetragene Elektriker Installationen in einem Stromnetz durchführen dürfen. Hält man sich nicht an diese Verordnung und legt selbst Hand an als Laie, muss man einen möglicherweise entstehenden Schaden selbst bezahlen, da die Versicherung in diesem Fall nicht greift. Auch kann es sein, dass die Herstellergarantie erlischt, wenn Sie beispielsweise Ihren Herd selber angeschlossen haben. Haben Sie sich als Heimwerker nicht an die erforderlichen Sicherheitsvorschriften gehalten, grob fahrlässig gehandelt oder sind gefährlichen Tätigkeiten nachgegangen, können Versicherungen die Kostenübernahme berechtigt verweigern.
Aus diesen Gründen ist es empfehlenswert, solche Arbeiten lieber doch von einem Fachmann durchführen zu lassen, um Kosten für Sachschäden und die Gefährdung des eigenen Lebens zu vermeiden.
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