Im Gegensatz zu den Stammwählern, die stets die gleiche Partei wählen und vielleicht auch das Parteibuch als Zeichen der Mitgliedschaft besitzen, gibt es die Wechselwähler, die immer öfter bei Wahlbewegungen anzutreffen sind. Es handelt sich dabei um Personen, die beim einen Wahlgang eine Partei, beim nächsten vielleicht eine andere wählen.
Lange Jahre waren in vielen europäischen Ländern die Großparteien fast unter sich. Die Grünen hatten ein paar Erfolge, die freiheitlichen Parteien auch, aber die Volksparteien und die Sozialdemokraten teilten sich den Kuchen. Das war in Deutschland ebenso wie in Frankreich oder in Österreich. Mittlerweile hat sich der Trend zur Mittelpartei längst vollzogen.
Das bedeutet, dass weniger Menschen die Großparteien wählen und damit mehr Wechselwähler entstehen, die sich bei jeder Wahl genau überlegen, welches Parteiprogramm den eigenen Wünschen am ehesten entsprechen könnte. Oft ist es aber auch eine Protestwahl, bei der man mit der bisherigen Arbeit abrechnet und bewusst eine andere Partei wählt, um ein Signal zu zeigen. Stimmanteile von 40 und mehr Prozent erreicht eine Partei kaum mehr, teilweise schaffen diese an sich verwöhnten Parteien kaum mehr 30 % an Zustimmung. Damit wird auch die Regierungsbildung spannender, weil es mehr Möglichkeiten gibt, wer mit wem die neue Regierung bilden könnte.
Ein Beispiel war die Wahl 2021 in Deutschland, bei der die SPD angesichts der Ausgangslage sensationell gewonnen hatte - aber mit einem Stimmanteil von nur 25 Prozent. Das heißt, dass 3/4 der Wählerinnen und Wähler den Wahlsieger nicht gewählt haben und es enorme Veränderungen in der Wählergunst gegeben hat.
Die Gruppe der Wechselwähler macht es den Umfrageinstituten auch nicht wirklich leicht zu erkennen, wie die Wahl ausgehen könnte. Nicht nur, dass bei Umfragen nicht immer die Wahrheit über die Wahlabsichten genannt werden, sind viele Kurzentschlossene, die oft erst in der Wahlkabine die Entscheidung treffen, wem sie ihre Stimme verleihen wollen.
Damit wird der Wahlkampf aber zu einem intensiveren Thema, denn es gibt mehr Menschen, die unschlüssig sind und die man in das eigene Lager lotsen möchte. Blöd nur, dass dieses Vorhaben auch die Konkurrenz anstrebt und so kommt es gerade bei Wahlgängen, die man als sehr knapp vorhersieht, zu oft emotionalen Wahlreden und Wahlkämpfe.
Die Wechselwähler sind ein Zeichen für die Loslösung der Menschen von den starren Parteisystemen. Früher sind die Parteien fast allmächtig empfunden worden, wurden Jobs nur wegen der Angehörigkeit zu einer Partei verteilt. Heute lassen sich die Bürgerinnen und Bürger vieles nicht mehr gefallen und die Parteiwirkung lässt nach. In Österreich lässt sich das auch an Zahlen festmachen. Vor 20 Jahren hatten über 700.000 Menschen ein Parteibuch, heute ist es nur mehr knapp mehr als ein Drittel. Die meisten wechseln die Parteien bei der Wahl je nach Personen, Programm und durchaus auch aufgrund von Lust und Laune. Damit müssen sich die Parteien stärker um die Menschen bemühen, um die Stimmen zu erreichen.
Die Politik betrifft uns alle und ist ein komplexer Bereich, der von der Inflation bis zur Verschuldung des Staates, von der Arbeitslosigkeit bis zu den Handelsregelungen reicht. Entsprechend viele Begriffe haben sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte herausgebildet. Das gilt für den Wahlkampf und die Parteien ebenso.
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