Im Gegensatz zum Mehrheitswahlrecht, bei dem die Mehrheit beispielsweise bei der US-Präsidentenwahl in einem Bundesstaat den Gewinner ermittelt, zählt beim Verhältniswahlrecht das tatsächliche Wahlverhalten der Wählerinnen und Wähler.
Das Verhältniswahlrecht ist in Europa sehr verbreitet und soll den Volkswillen repräsentieren. Im Mehrheitswahlrecht ist es möglich, einen Wahlsieg davonzutragen, obwohl man weniger Stimmen als der Konkurrent hat. Das passierte zuletzt bei der US-Präsidentenwahl 2000, als Al Gore mehr Stimmen erhielt als George W. Bush und dennoch wurde Bush der neue Präsident.
Im Verhältniswahlrecht ist dies nicht möglich, denn jede Stimme zählt und es werden die Stimmen summiert und in Verhältnis zur Gesamtzahl gebracht. Ein absoluter Gewinn bei einer Wahl ist daher nur möglich, wenn man mehr als 50 Prozent der gesamten Stimmen auf sich vereinen konnte. Ausnahme sind Wahlregelungen, bei denen durch Wahlberechnungen weniger Stimmen ausreichen, um im Parlament oder im Gemeinderat eine Mehrheit an Sitzen erzielen zu können.
Diskussionen über die Einführung eines Mehrheitswahlrechts gab es auch in Österreich schon, wurden aber schnell wieder eingestellt, weil der Wunsch danach nicht ausgeprägt genug ist. Ein Problem der Verhältniswahlrecht ist die politische Entwicklung, dass es kaum mehr Großparteien gibt. Das hat zur Folge, dass in immer mehr Ländern Koalitionen aus mehr als zwei Parteien gebildet werden müssen, die zur Instabilität der Regierung führen können.
Denn schon Koalitionen von zwei Partnern bringen oft Streit, weil man sich über Themen oder politische Richtungen nicht einigen kann. Sind es gleich drei oder gar mehr Partner, ist die Gefahr von Streit und heftigen Diskussionen über aktuelle Fragen fast schon gewiss. Die Zeiten, in denen die traditionellen Großparteien 40 oder mehr Prozent auf sich vereinen konnten, sind vorbei. Daher gibt es häufig kaum mehr als 35 Prozent an Zuspruch und man braucht einen Partner, immer öfter sind sogar mehrere Partner notwendig.
Das ist aber andererseits auch ein starkes Signal in der Demokratie, dass die Wählerinnen und Wähler stärker wechseln und neue Angebote anstreben, weil sie von den bisherigen Parteien enttäuscht worden sind.
Die direkte Demokratie ist eine politische Form in modernen Nationalstaaten, die sich von der indirekten via Parteien deutlich unterscheidet.
Wahlkampf und Fernsehen: die Elefantenrunde ist ein Zusammentreffen der Spitzenkandidaten ihrer Parteien im Fernsehen und zwar in der Regel aller großen Parteien.
Begriffe rund um Wahlen: die Exit Polls sind Wählerbefragungen am Tag der Wahl, um erste Stimmungslagen berichten zu können.
Die Hochrechnung ist eine Vorausberechnung des möglichen Endergebnisses einer Wahl basierend auf bekannte Daten.
Der Kanzlerkandidat im Rahmen einer Wahlbewegung ist jene Person, die von einer Partei als ihr Kandidat für den Regierungsposten vorschlägt.
Details über das Mehrheitswahlrecht, wie es in den USA gilt, bei dem die Mehrheit über die Amtsvergabe entscheidet.
Wahlen und Wahlverhalten: die Nichtwähler sind jene Leute, die das Recht auf die Stimmabgabe bei der Wahl haben, davon aber nicht Gebrauch machen.
Schmutzkübelkampagne oder englisch Dirty Campaigning ist eine Vorgehensweise im politischen Wahlkampf, bei der persönliche Schwächen des Gegners verbreitet werden.
Wahlen und Wahlverhalten: der Stammwähler ist ein solcher, der bei den Wahlgängen stets die gleiche politische Partei wählt.
Die Stichwahl ist bei Personenwahlen der zweite Wahlgang, wenn beim ersten Wahlgang kein Kandidat mindestens 50 Prozent der Stimmen erreichen konnte.
Grundlagen über den Stimmzettel, der zum Wählen berechtigt und erst die Wahl überhaupt durchführbar macht.
Medien und Wahlbewegung: die Aufgabe und Funktion vom TV-Duell im Wahlkampf als Konfrontation vor einem großen Publikum, um Überzeugungsarbeit zu leisten.
[aktuelle Seite]Wahlsysteme: das Verhältniswahlrecht, wie es in vielen Ländern in Europa gegeben ist und die Bildung einer Regierung nach der Wahl.
Die Vorzugsstimme bei der Nationalratswahl ist eine solche, durch die Personen aus den Parteilisten eine zusätzliche Stimme erhalten können.
Die Wählerstromanalyse ist die Nachbetrachtung eines Wahlergebnisses auf wissenschaftliche Art und Weise im Hinblick auf verändertes Wahlverhalten.
Unter dem Wählerverhalten versteht man die Entscheidungen der Wählerinnen und Wähler bei einer Wahl, der Erkenntnisse Aufgabe der Wahlforschung sind.
Der Wahlkampf ist ein zusammenfassender Begriff aller Aktivitäten der Parteien in der Wahlbewegung bis zum Wahltermin.
Politik in der Wahlzeit: der Begriff Wahlzuckerl oder auch Wahlversprechen sind Aussagen in der Wahlbewegung, um auf Stimmenfang zu gehen.
Der Wechselwähler ist ein Mensch, der bei den Wahlen seine Stimme abwechselnd unterschiedlichen Parteien verleiht.
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