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Mehr Eigenverbrauch dank Akku

So funktioniert ein Balkonkraftwerk mit Speicher

Die Energiewende beginnt auf dem eigenen Balkon – mit einem Mini-Solaranlagen-System, das Sonnenlicht direkt in nutzbaren Strom verwandelt. Doch was passiert mit der erzeugten Energie, wenn gerade niemand zu Hause ist oder die Sonne mittags am stärksten scheint, während der Strombedarf niedrig ist? Hier kommt die Speicherlösung ins Spiel, die den selbst erzeugten Solarstrom für später aufbewahrt und damit die Unabhängigkeit vom Stromnetz deutlich erhöht.

Grundprinzip: Solarstrom speichern statt einspeisen

Ein herkömmliches Balkonkraftwerk produziert Strom, sobald die Sonne scheint, und speist ihn direkt ins Hausnetz ein. Was nicht sofort verbraucht wird, fließt meist ungenutzt ins öffentliche Netz – ohne dass Betreiber dafür eine Vergütung erhalten. Ein Balkonkraftwerk mit Speicher ändert dieses Prinzip grundlegend: Überschüssige Energie wird in einer Batterie zwischengespeichert und steht dann zur Verfügung, wenn sie wirklich benötigt wird – etwa abends oder in den frühen Morgenstunden.

Die Speicherkapazität solcher Systeme liegt typischerweise zwischen 500 und 2000 Wattstunden, was ausreicht, um Grundlasten wie Kühlschrank, WLAN-Router oder LED-Beleuchtung über mehrere Stunden zu versorgen. Durch diese zeitliche Verschiebung zwischen Erzeugung und Verbrauch lässt sich der Eigenverbrauchsanteil von durchschnittlich 30 Prozent bei speicherlosen Systemen auf bis zu 80 Prozent steigern.

Speicher beim Balkonkraftwerk einsetzenBildquelle: Pexels.com / KindelMedia

Technischer Aufbau und Komponenten

Das Herzstück der Anlage bilden die Solarmodule, die je nach Modell zwischen 600 und 800 Watt Leistung erbringen. Der erzeugte Gleichstrom fließt zunächst zu einem intelligenten Laderegler, der die Batterie schonend lädt und vor Überladung schützt. Die Lithium-Ionen-Batterien moderner Speichersysteme sind auf mehrere tausend Ladezyklen ausgelegt und verlieren dabei nur minimal an Kapazität.

Zwischen Speicher und Hausnetz sitzt ein Wechselrichter, der den gespeicherten Gleichstrom in haushaltsüblichen 230-Volt-Wechselstrom umwandelt. Moderne Geräte arbeiten dabei mit Wirkungsgraden von über 95 Prozent, sodass kaum Energie verloren geht. Die intelligente Steuereinheit entscheidet automatisch, ob der Solarstrom direkt verbraucht, in die Batterie geladen oder – bei vollem Speicher – ins Netz eingespeist wird.

Wirtschaftlichkeit und Amortisation

Die Investitionskosten für ein Balkonkraftwerk mit Speicher liegen deutlich über denen einer einfachen Anlage – je nach Ausstattung zwischen 1200 und 2500 Euro. Dennoch rechnet sich die Anschaffung durch die erhöhte Eigenverbrauchsquote schneller als oft angenommen. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde und einer jährlichen Erzeugung von 600 Kilowattstunden lassen sich etwa 200 Euro pro Jahr einsparen.

Die Amortisationszeit beträgt somit zwischen sechs und zwölf Jahren – wobei steigende Strompreise die Rentabilität weiter verbessern. Zudem erhöhen viele Bundesländer und Kommunen die Attraktivität durch Förderprogramme, die einen Teil der Anschaffungskosten übernehmen. Diese Zuschüsse können die Amortisationszeit um mehrere Jahre verkürzen.

Installation und rechtliche Rahmenbedingungen

Die Montage eines Balkonkraftwerks mit Speicher gestaltet sich unkomplizierter als viele denken. Die Module werden an Balkonbrüstungen, Terrassen oder Fassaden befestigt, während der Speicher im Innenbereich aufgestellt wird. Der Anschluss erfolgt über eine haushaltsübliche Steckdose – ein Elektriker ist in der Regel nicht erforderlich.

Rechtlich gelten seit 2024 deutlich vereinfachte Regelungen: Die Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt bei Anlagen bis 800 Watt, lediglich die Registrierung im Marktstammdatenregister bleibt verpflichtend. Mieter sollten dennoch die Zustimmung des Vermieters einholen, auch wenn dieser die Installation nicht grundlos verweigern darf. Die gespeicherte Energie gilt als Eigenverbrauch und unterliegt keinen steuerlichen Pflichten, solange die Anlage unter der Bagatellgrenze bleibt.

Mit einem Speichersystem wird das Balkonkraftwerk zu einer echten Alternative für alle, die ihre Energieautonomie erhöhen und Stromkosten nachhaltig senken möchten.

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Beschreibung: Das 🌡 Balkonkraftwerk kann durch Einsatz eines Speichers die Stromkosten erheblich senken helfen und den ✅ Eigenverbrauch deutlich steigern.

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