Macho, Macho war einer der größten Erfolge von Rainhard Fendrich, wenn man die Hitparade als Kriterium heranzieht. Das Lied kam 1988 auf den Markt und wurde nicht nur Nummer 1 der österreichischen Hitparade, sondern hielt sich auch mit 30 Wochen ungewöhnlich lange.
Sowohl die Musik, als auch der Text und das dazupassende Video waren auf Spaß getrimmt und stellten eine Parodie auf die sprücheklopfenden Männer dar, die sich gerne größer machten, als sie in Wirklichkeit waren. Die Musik war sehr an die spanischen Urlaubsklänge angelehnt und wurde von manchen als etwas nervig interpretiert, andererseits gab es viele, die gerne dazu mitsangen und so entstand ein fröhlich-heiteres Lied über die ach so harten Männer.
Es gab wohl sowohl musikalische als auch vom Text her bessere Nummern von Rainhard Fendrich, aber gerade der Text traf den Zeitgeist der späten 1980er-Jahre, als "so tun als ob" in Mode kam und das hatte er gut beobachtet und in diesem Lied verarbeitet. Gerade im Video wurden auch sehr lustige Situationen dargestellt und man hatte so manchem Macho den Spiegel vorgehalten - ob es etwas genutzt hat, ist nicht überliefert.
Er hat einen Hintern wie Apollo
in seinen Hüften schwingt Elan
hat einen Charme wie Rene Kollo
und einen Blick wie Dschingis Khan
Du bleibst dein Leben lang ein Dodel
hat ihn der Lehrer oft geneckt heut ist er Unterhosen-Model
ein Macho und ein Lustobjekt
Macho Macho kannst net lernen
Macho Macho muß man sein
Macho Macho
sind fast immer vom dabei
Macho Machos leben gefährlich
Macho Machos haben was los
man fühlt sich matt schon
ist der Andrang gar so groß
Die Mutter ruft ihn heut noch Sepperl
doch seine Freund sagn Miami
er war zwar in der Schul ein Depperl
aber das stört die Damen nie
Schon wieder kommt eine Kanaille
und greift ihm lüstig ans Gesäß
kein Wunder bei der Wespentaille
wird jede Klosterfrau nervös
Macho Machos bleiben in Mode
Macho Machos sterben net aus
Macho Machos nimmt man gerne
mit nach Haus
Macho Machos haben viel Neider
Machos haben viele Freund verloren
sie sind leider
um die Hasenlänge vom
Sie liebt Schimanskis Mörderhammer
und liegt oft wach im Schlafgemach
der Gatte im Flanellpyjama
vergreift sich nur am Tiefkühlfach
Sie träumt von Eros Ramazottel
und Julio Iglesias
doch neben ihr der zahme Trottel
sagt nur Gib Ruh, jetzt les ich was
Nur Macho Machos haben die Härte
Macho Machos gehört die Welt
Macho Machos haben was anderen leider fehlt:
Macho Machos sind zwangsläufig
Machos haben häufig Streß
von der Klofrau bis hinauf zur Stewardeß
Willst du behaarte Männerbrust
Du nicht über den Brenner mußt
bei uns gibts Macho
die san glatt schon gut wie nie
Die Frau aus Industrie und Adel
verbeißt sich ins Tiroler Wadel
genauso gern wie in die Herrn aus Rimini
Titel: Macho, Macho
Interpret: Rainhard Fendrich
Album: Das Konzert, viele Best Of-Alben, Austropop-Sammlungen
Erscheinungsjahr: 1988
Text und Musik: Rainhard Fendrich
Wolfgang Ambros galt und gilt weiterhin als Urgestein des Austropop. Die österreichischen Dialektlieder gab es vorher schon, aber über viele Jahre hat Ambros mit seinen Texten die Herzen der Leute erreicht und vom Bundesheer bis zu Vorurteilen viele Themen aufgegriffen und zum Teil augenzwinkernd thematisiert - mit gelungener Musik und starker Band.
Rainhard Fendrich betrat die Bühne etwas später als Wolfgang Ambros, blickte der Gesellschaft aber ebenfalls sehr genau auf die Finger und hat neben längst klassischen Balladen auch Themen wie Korruption, Urlauberwahnsinn oder Sportreporter aufs Korn genommen.
Georg Danzer hatte jetzt nicht die großen Hitparadenerfolge wie Ambros und Fendrich, aber war einer der aktivsten Liederschreiber überhaupt. Seine Alben sind längst Kult und viele Lieder erreichen die Menschen heute noch mit ihrer ironischen Machart und haben an Aktualität nichts verloren, sei es die Gesellschaftsschichten oder der Umgang mit Skistars.
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