Doppelgänger ist einmal mehr ein witziges Lied von Georg Danzer, wie man den beliebten Liedermacher und Sänger gerne in Erinnerung behalten möchte. Er brachte das Lied 1986 auf den Markt, das nicht unmittelbar mit einem Album in Verbindung stand. Erst ein Jahr später gab es ein Best Of-Album von ihm, das den Doppelgänger ebenfalls aufgenommen hatte.
Im Lied handelt es davon, dass er, Georg Danzer, darunter leidet, dass ein anderer seinen Erfolg eingefahren hat. Mit fröhlicher Musik und wie üblich witzigem Text umschreibt und besingt Danzer verschiedene Versuche, aufzudecken, dass er das Original ist und der andere hat sich nur seiner Identität angenommen.
Solche Lieder in der Form gab und gibt es selten und das war und ist der Grund für die Beliebtheit von Danzers Lieder, bei denen er sich auch sehr gerne selbst auf die Schaufel nahm, wie im Fall vom Doppelgänger. In der Hitparade war das Lied wenig auffällig, aber das spielte keine Rolle, denn es wurde und wird von den Leuten gerne gehört und bietet Abwechslung zu der sonst sehr einheitlichen Musikwelt.
Du mir sagt a Freind,
hearst in dera Stadt
gibt's an Menschen der was haargenau dei Aussehen hat, und der außerdem noch die Stirn besitzt,
das er diese blöde Ähnlichkeit mit dir benützt.
Er tritt auf in der Brigittenau
und duat singt er jeden Freitag
na was glaubst "jö schau"
Also wirklich du sowas det mi stiern
weil i lassat ma vo dem do net mein Ruf ruinieren
ja, ja
Also geh ich hin, einfach wia ich bin
und für 50 Schilling bin i in dem Beisl drin
Es is gerammelt voll nur die Bühne leer
und ma siacht vor lauta Leid scho kane Menschen mehr
und ich denke mir das ist der Moment
und jetzt wer'ma ja glei wissen ob ma mich erkennt
und i stell mich hin als a ganza
und sag i bin da Danza, i bin da Danza verstehst
Ana draht si um und er sagt nur ruh
sonst wirst eingsperrt in da Tiefkühltruh
oder mia haun di gemeinsam ausse
weil jetzt singt da Schurli und du hast Pause
Also bin i still weil i hab des Gfühl
a paar Watschn san schnell oweghaut in dem Gewühl
Es erlischt das Licht ana sagt no gusch
und a Band kummt auf die Bühne und sie spieln an Tusch
dam dadl dam dadl dam dadl dam da Danzer
ja, ja
Und es fangt ein Mensch zum singen an
wo i überhaupt ka Ähnlichkeit erkennen kann
doch ich steh verstummt im Gedränge do
und die Menge amüsiert sich und ma haut si o
Wiara fertig is ruaf i sie Strawanza
sie Betrüger sie i bin da Danzer
doch die Leut wolln d'Wahrheit halt net wissen
und so werd i hochkant ausse gschmissen
Draußen schau i bled weil mir fehlt a ansa
und i lisbl nur mehr aber i bin do da Danzer
Plötzlich steht vor mir eine alte Frau
und die sagt heans ihna kenn i doch aus dem TV
na sie san doch der also sagns scho wer
na vo ihna heart ma wirklich a scho gar nix mehr
Ich umklamma sie und ich knia mi hin
und frag händeringend bitte sagns ma wer ich bin
und sie schaut mi an als ob i deppat wa
und dann sagts sie san da Hawelka
ja, ja
Und auf des hinauf ´bin i emigriert
weil mir diese Stadt ganz afach zu gefährlich wird und wenn mi wer siacht sei er sich gewiss das des nur mei Doppelgänger is
Dam dadl dam dadl dam dadl dam da Danzer ja, ja
Dam dadl dam dadl dam dadl dam da Danzer ja, ja
jö schau
Titel: Doppelgänger
Interpret: Georg Danzer
Album: nur auf Compilations (Best of)
Erscheinungsjahr: 1986
Text: Georg Danzer
Musik: Georg Danzer
Wolfgang Ambros galt und gilt weiterhin als Urgestein des Austropop. Die österreichischen Dialektlieder gab es vorher schon, aber über viele Jahre hat Ambros mit seinen Texten die Herzen der Leute erreicht und vom Bundesheer bis zu Vorurteilen viele Themen aufgegriffen und zum Teil augenzwinkernd thematisiert - mit gelungener Musik und starker Band.
Rainhard Fendrich betrat die Bühne etwas später als Wolfgang Ambros, blickte der Gesellschaft aber ebenfalls sehr genau auf die Finger und hat neben längst klassischen Balladen auch Themen wie Korruption, Urlauberwahnsinn oder Sportreporter aufs Korn genommen.
Georg Danzer hatte jetzt nicht die großen Hitparadenerfolge wie Ambros und Fendrich, aber war einer der aktivsten Liederschreiber überhaupt. Seine Alben sind längst Kult und viele Lieder erreichen die Menschen heute noch mit ihrer ironischen Machart und haben an Aktualität nichts verloren, sei es die Gesellschaftsschichten oder der Umgang mit Skistars.
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