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Höhentief und seine Auswirkungen

Wie entsteht das Höhentief?

Wenn in der Wettervorschau von einem Tief die Rede ist (oder auch von einem Tiefdruckgebiet), dann weiß man, dass eher mit Regen zu rechnen ist. Das Hoch oder Hochdruckgebiet bietet jede Menge Sonnenschein und Erwärmung - im Hochsommer vielleicht auch ein wenig zuviel an Temperatur und Sonnenstunden. Aber es gibt auch abseits von Hoch und Tief Wettererscheinungen, die bei der Prognose schwieriger zu behandeln sind und ein solches Beispiel ist das Höhentief.

Wie entsteht ein Höhentief? Was ist das überhaupt?

Das Tiefdruckgebiet kennt man als eine Wetterzone mit geringem Luftdruck und verbindet man völlig richtig mit Wolken, Regen und/oder Schneefall. Ein Höhentief ist zwar auch ein Tief, aber es findet in einer höheren Lage in der Atmosphäre statt, was ihm den Namen verleiht hat. Das Höhentief etabliert sich nämlich erst ab einer Höhe um die fünf Kilometer in der Atmosphäre und damit deutlich höher als die üblichen Frontsysteme. Die Temperatur im Zentrum eines Höhentiefs ist kälter als die umgebende Luft, was zu einem weiteren, im Wetterbericht immer wieder verwendeten Ausdruck führt, nämlich dem Kaltlufttropfen.

Das Höhentief hat wie das normale Tief einen geringen Luftdruck, aber das war es dann auch schon, denn die Schwierigkeit besteht darin, dass man beim normalen Tief abschätzen kann, wohin die Reise geht, wie stark es ist und wohin es ziehen wird. Man kann so mit den modernen Berechnungen eine Aussage treffen, wo es wie lange regnen könnte. Beim Höhentief ist das anders, weil es sich an diese Spielregeln nicht hält. Es ist schwer vorhersehbar, ob es sich überhaupt bewegt und man spricht auch davon, dass ein Höhentief gerne in der Gegend herumeiert - ein zweifelsohne nicht wissenschaftlich korrekter Begriff, aber es trifft die Sache auf dem Punkt.

Denn es passiert bei einem solchen Tiefdruckgebiet in der höheren Atmosphäre immer wieder, dass manche Regionen von Regen und Gewitter über einen längeren Zeitraum heimgesucht werden. Mal regnet es stärker, mal gibt es gar keinen Niederschlag, aber abziehen mag das Höhentief auch nicht.

Höhentief am Beispiel des Frühjahrs 2018 in Österreich

Fast schon zu einem "running gag" wurde das Höhentief in den Monaten April und Mai 2018 im Wetterbericht für Österreich. Vor allem von Slowenien kommend bildete sich ein großes Höhentief über dem Süden Österreichs und brachte Kärnten und der Steiermark einige Gewitter und zwar fast täglich. Da sich das Höhentief manchmal gar nicht fortbewegen will, kommt es zu einer Situation, dass es in einer Gemeinde staubtrocken blieb, ein paar Kilometer weiter regnete es 40 Liter auf den Quadratmeter und das binnen einer Stunde.

Und ein solcher Regen, häufig mit Gewitter eingeleitet, fand über Wochen mehrfach statt. Es war dabei nicht nur ein Höhentief aktiv, es gab im Südwesten und Nordosten deren zwei Stück, die abwechselnd auf das Wetter einwirkten. Obwohl das Wetter zu der Zeit viel zu warm war und es reichlich Sonnenstunden gab, war es trotzdem ein unbeständiges Wetter, bei dem man speziell vom frühen Nachmittag bis zu den Abendstunden nie sicher sein konnte, ob man trocken nach Hause kommen konnte oder ob das Schwimmbad überhaupt eine Option sein mag.

Schwierigkeiten der Meteorologie

Wie bereits ausgeführt, kennt man die Verhaltensweisen von Tiefdruckgebieten recht gut. Zwar kann man im Wetterbericht mal daneben liegen, aber eigentlich lässt sich gut berechnet, wie lange ein solches Tief wirkt. Beim Höhentief ist nicht einmal absehbar, wie lange es wirkt, wo sein Schwerpunkt liegt und wann es abzieht. Typisch für ein Höhentief ist auch, dass es nicht eine Regenfront gibt, wie man sie von einer Kaltfront kennt, die von West nach Ost über das Land zieht und flächendeckenden Regen bringt.

Vielmehr schaut die Landkarte auf Basis der Regenprognose aus wie ein Fleckerlteppich, bei dem punktuell quer durch Österreich oder auch den Nachbarländern Gewitterzellen entstehen. Diese können heftige Regenfälle mit sich bringen, aber sie können auch nach drei Donner wieder ihren Dienst einstellen - das macht eine Prognose geradezu unmöglich.

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Das Tiefdruckgebiet steht sehr oft für nicht so erfreuliches Wetter mit Regen oder im Winter auch Schneefall sowie Abkühlung, aber es gibt dabei die verschiedensten Varianten. Ein Höhentief ist etwa sehr unberechenbar, das Islandtief häufig im Winter ein Thema. Viel Regen gibt es beim Adriatief oder auch Genuatief vor allem im Alpenraum. Das führt auch zur Definition vom Vb-Tief.

Das Gegenteil vom Tief ist das Hoch oder genauer Hochdruckgebiet mit ebenfalls verschiedenen Begriffen und Namen. Das Azorenhoch ist ein solcher bekannter Begriff, das Zwischenhoch trifft man auch öfter an.

Beides hat natürlich mit dem Luftdruck beim Wetter zu tun, womit auch das Barometer als geeignetes Messinstrument ins Spiel kommt. Damit lassen sich auch verschiedene Druckverhältnisse ermitteln und eine Luftmassengrenze erkennen. Das können die Alpen sein, aber auch verschiedene Druckverhältnisse, auch oft als Front bezeichnet. Man unterscheidet dabei die Kaltfront und Warmfront.

Rund um den Luftdruck und die Auswirkungen auf das Wetter gibt noch weitere wichtige Begriffe wie etwa die flache Druckverteilung oder den Kaltluftstau sowie den Wintereinbruch bei starker Abkühlung samt Schneefall. Die Omegalage wurde durch den Rekordsommer 2003 bekannt, im Wetterbericht häufiger erwähnt wird auch das Rückseitenwetter. Weniger bekannt sind die Instabilitätslinien der Wetteranalyse.

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Entstehung und Bedeutung des HöhentiefsArtikel-Thema: Höhentief und seine Auswirkungen

Beschreibung: Das 🌧 Höhentief ist eine besondere Form des ✅ Tiefdruckgebiets beim Wetter, weil es sich in höheren Luftschichten abspielt und damit ganz anders reagiert als das normale Tief.

letzte Bearbeitung war am: 01. 05. 2021

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