Es gibt viele Entscheidungen, die sowohl bei der Gründung eines Unternehmens als auch bei der Erweiterung von großer Wichtigkeit sind, weil sie nachhaltige Konsequenzen bringen. Das richtig ausgewählte Personal ist beispielsweise ein Faktor, der über Erfolg und Misserfolg den Ausschlag geben kann. Die Standortwahl gehört auch zu den Faktoren. Ein Einzelunternehmer, der von zu Hause aus seine Arbeit verrichten kann, hat das Problem nicht. Ein Produktionsbetrieb mit eigenen Maschinen und Anlagen braucht sehr wohl einen Standort.
Als Standort ist jener Ort zu bezeichnen, an dem der Betrieb seinen Geschäftsaktivitäten nachgeht. Und dieser Standort will gut gewählt sein, denn in der Regel ist der Aufbau des Standortes mit hohen Investitionen verbunden. Neben dem finanziellen Aspekt gibt es noch grundsätzliche Überlegungen, die die Standortwahl beeinflussen.
Die erste Überlegung betrifft die rechtlichen Konsequenzen. Jeder Standort bringt rechtliche Vorschriften mit sich, die es zu berücksichtigen gilt und die durchaus mit erheblichen Mehrkosten verbunden sein können. Dabei sind nicht nur Behördenwege und Bewilligungen gemeint, sondern auch beispielsweise Auseinandersetzungen mit den Anrainern, Lärmvorschriften, Abgasnormen und vieles mehr. In manchen Ländern wird auf die Umwelt nach wie vor weniger Rücksicht genommen, in anderen Ländern gibt es strenge Regelungen. Wobei erfreulicherweise die Strenge bei den Umweltvorschriften für Produktionsbetriebe weltweit angezogen hat. Das mag aus Unternehmersicht nervig sein, langfristig ist es aber der richtige Weg, den es bei der Standortwahl aber zu berücksichtigen gilt.
Abhängig von der Art des Betriebes kann die Standortwahl auch eingeschränkt sein, wenn man auf natürliche Ressourcen angewiesen ist. Dazu gehören Rohstoffe oder die Landwirtschaft. In diesem Fall muss der Standort natürlich so gewählt sein, dass die natürlichen Ressourcen auch zur Verfügung stehen können oder die Betriebswege möglichst kurz gehalten sind.
Der dritte Punkt betrifft die betriebswirtschaftlichen Faktoren. So ist ein guter Anschluss an das Verkehrsnetz elementar, aber auch die Frage der Konkurrenzsituation gilt es zu klären. Manche Standorte werden gewählt, weil man der Konkurrenz aus dem Weg gehen will, andere werden gewählt, weil man die Konkurrenz bewusst in der Nähe haben will. In letzterem Fall wohl deshalb, weil man mit mehr potentiellen Kunden rechnet.
Es ergeben sich verschiedenste Szenarien vom Konzern, der eine neue Fabrik eröffnen möchte über ein Unternehmen, das eine Fertigung als Geschäftsidee aufbauen will bis zu einem Handelsgeschäft als Einzelunternehmen. Das Beispiel Bankfilialen zeigt, dass man bewusst die Konkurrenz suchen kann - es gibt Kreuzungen in Österreichs Großstädten mit drei verschiedenen Bankinstituten in Form ihrer Filialen am Stück.
Die Idee ist dabei, dass die Bankkundschaft ohnehin schon da ist, also stelle ich meine Filiale auch da auf und muss keine Kundinnen und Kunden suchen. Ich muss nur besser sein als die anderen. Auch das kann eine Standortauswahl stark beeinflussen.
Bei der Fertigung ist eher gefragt, wo die Materialien zu finden sind und wie es um die Energieversorgung bestimmt ist. Dazu kommt noch der Platz - in der Innenstadt ist das nicht möglich, am Stadtrand schon eher. Beim Handelsgeschäft ist neben der Konkurrenzsituation auch die Frage der Kundschaft ein Thema. Und im 21. Jahrhundert stellt sich generell die Frage, ob man überhaupt ein Geschäft aufbaut oder den Standort in den Computer verlegt und nur per Online-Shop seine Produkte anbietet. Das wiederum hängt von den Produkten ab.
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