Manchmal entscheidet ein winziges Stück Code über Triumph oder Niederlage, Glück oder Frust. Dieser unscheinbare Mechanismus trägt den Namen RNG – Random Number Generator. Klingt erst mal technisch, ist aber der geheime Motor vieler beliebter Videospiele. Doch wie funktioniert dieser Zufallsgenerator, warum wird er eingesetzt und warum polarisiert er so stark?
RNG steht für "Random Number Generator". Das klingt nach echter Magie, ist aber im Kern ein mathematischer Algorithmus, der Zufallszahlen erzeugt. In der Praxis bedeutet das: Zahlen oder Ereignisse, die unvorhersehbar scheinen, folgen dennoch einer festen Logik. Die meisten RNGs in Computerspielen sind nämlich gar nicht so zufällig, wie sie wirken. Sie basieren auf sogenannten Seeds, also Startwerten, die den Algorithmus antreiben. Das Ergebnis: Pseudo-Zufall. Für Spieleentwickler reicht das vollkommen aus, denn echte Zufallszahlen, wie sie in der Natur vorkommen, wären viel zu komplex.
Nehmen wir ein Beispiel: Der Loot in einem Rollenspiel wird durch RNG bestimmt. Jedes Mal, wenn eine Schatztruhe geöffnet wird, wirft der Algorithmus eine Zufallszahl aus, die festlegt, ob der Spieler eine mächtige Waffe oder nur einen Heiltrank erhält. Der Seed sorgt dafür, dass die Berechnung reproduzierbar ist – wichtig, wenn Bugs auftreten oder Entwickler das Balancing prüfen müssen.
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Obwohl RNG in beiden Bereichen verwendet wird, sind die Unterschiede gravierend. In Videospielen dient RNG in erster Linie der Unterhaltung. Spieler können oft durch Taktik oder Geschick Einfluss nehmen, was den Zufall weniger absolut erscheinen lässt. In Glücksspielen wie in Slots online hingegen geht es um harte Zahlen. Der RNG bestimmt hier, ob jemand gewinnt oder verliert – mit realen finanziellen Konsequenzen.
Ein kurzer Blick auf Online-Slots zeigt, dass RNG dort strengen Regularien unterliegt. Unabhängige Prüfstellen zertifizieren die Systeme, um Manipulationen auszuschließen und dies nicht erst seit der Liberalisierung von Glücksspiel im Jahr 2021. Diese Transparenz schafft Vertrauen, denn hier geht es nicht nur um Spaß, sondern um echtes Geld. Für den Gaming-Kontext ist dieser Vergleich aber nur am Rande relevant, da die Intentionen beider Systeme grundlegend verschieden sind.
RNG ist ein wahrer Allrounder und kommt in vielen Spielen zum Einsatz. In Action-Spielen entscheidet der Zufall oft, wo Gegner auftauchen. Das sorgt dafür, dass sich Levels dynamischer anfühlen. In Rollenspielen wie „Diablo“ regelt RNG, welche Beute ein besiegter Gegner hinterlässt. Das Loot-System wird so zum Glücksrad – manchmal gibt es legendäre Ausrüstung, manchmal nur Ramsch.
Ein weiteres Einsatzgebiet sind Treffer- und Schadenssysteme. In Strategiespielen kann RNG festlegen, ob ein Angriff erfolgreich ist und wie hoch der Schaden ausfällt. Das bringt Spannung ins Spiel, kann aber auch ordentlich Frust erzeugen, wenn der entscheidende Schuss daneben geht. Roguelikes wie „Hades“ setzen noch einen drauf und generieren ganze Level zufällig. Kein Durchgang gleicht dem anderen.
RNG sorgt also für Abwechslung und frische Herausforderungen, ohne dass Entwickler unendlich viele Inhalte manuell erstellen müssen. Diese Effizienz macht es so unverzichtbar in der Spieleentwicklung.
Wie so vieles im Leben hat auch RNG zwei Gesichter. Einerseits macht es Spiele aufregender. Kein Spieler weiß genau, was als nächstes passiert. Ob der nächste Gegner eine leichte Beute oder eine unerwartet harte Nuss wird, bleibt spannend. Gleichzeitig wird der Wiederspielwert enorm gesteigert. Ein Level, das jedes Mal anders aussieht, lädt dazu ein, es immer wieder zu spielen.
Doch es gibt auch die Schattenseiten. RNG kann gnadenlos sein. Pechsträhnen beim Loot können die Motivation ruinieren. Wenn nach stundenlangem Grinden immer noch kein begehrtes Item auftaucht, stellt sich Frust ein. Noch problematischer wird es, wenn RNG zu stark in die Spielmechanik eingreift. Wenn der Zufall wichtiger wird als die eigenen Fähigkeiten, fühlt sich das unfair an.
Spieleentwickler stehen hier vor einem Balanceakt: Wie viel Zufall ist gut, bevor Spieler die Kontrolle verlieren? Eine zu starke Abhängigkeit von RNG kann dazu führen, dass Spiele chaotisch und unbefriedigend wirken.
Fairness ist ein großes Thema in der Diskussion um RNG. Besonders in kompetitiven Spielen wie Online-Shootern oder Multiplayer-Strategietiteln wird RNG oft kritisch betrachtet. Wenn ein Spieler durch zufälliges Glück Vorteile hat, kann das zu Spannungen führen. Der Eindruck, dass der Sieg mehr vom Zufall als von der eigenen Leistung abhängt, lässt Spiele unfair wirken.
Eine Lösung bieten kontrollierte Wahrscheinlichkeiten. Hier wird RNG so angepasst, dass wiederholte Misserfolge die Chancen auf Erfolg erhöhen. Ein Paradebeispiel ist das sogenannte „Bad Luck Protection“-System: Wenn ein Spieler mehrfach hintereinander Pech hat, steigt die Wahrscheinlichkeit, beim nächsten Versuch etwas Gutes zu bekommen. Das schafft ein Gleichgewicht zwischen Zufall und Kontrolle.
Außerdem setzen viele Spieleentwickler auf Transparenz. Wenn Spieler verstehen, wie RNG funktioniert, fühlen sie sich weniger ausgeliefert. Ein Beispiel dafür sind prozentuale Wahrscheinlichkeiten, die in Spielen wie „XCOM“ eingeblendet werden. Spieler wissen dann, dass ein Angriff mit 90 % Trefferchance auch mal daneben gehen kann – und akzeptieren es leichter.
RNG ist nicht unfehlbar. In seltenen Fällen kann der Algorithmus manipuliert werden, etwa durch Vorhersagen des Seeds. Solche Lücken entstehen meist durch schwache Implementierungen oder veraltete Algorithmen. Gerade in Multiplayer-Spielen wäre das fatal, da Manipulation den Wettbewerb verzerren könnte.
Spieleentwickler begegnen diesem Risiko durch den Einsatz moderner kryptografischer RNGs. Diese Algorithmen erzeugen Zufallszahlen, die praktisch nicht vorhersehbar sind. Regelmäßige Updates und Sicherheitsprüfungen minimieren die Gefahr zusätzlich. In Glücksspielen ist der Schutz sogar noch strenger. Hier sorgen unabhängige Prüfungen und Zertifizierungen dafür, dass RNG zuverlässig bleibt.
RNG hat die faszinierende Fähigkeit, sowohl geliebt als auch gehasst zu werden. Kritiker bemängeln, dass der Zufall manchmal zu dominant wird. Wenn strategische Entscheidungen durch RNG irrelevant werden, fühlt sich das an, als würde das Spiel den Spieler aushebeln. Das gilt besonders bei Lootboxen oder Pay-to-Win-Mechaniken, die stark auf RNG basieren und als unfair wahrgenommen werden.
Auf der anderen Seite gibt es die Wertschätzung. Zufall bringt Frische und Abwechslung in Spiele. Ohne RNG wäre das Gaming-Erlebnis oft vorhersehbar und langweilig. Ein gutes Beispiel für gelungenen RNG-Einsatz ist „Hades“. Hier sind die zufälligen Elemente so ausbalanciert, dass sie Überraschung bieten, aber nie unfair wirken. Die Kunst liegt darin, RNG so einzusetzen, dass es die Spieler herausfordert, ohne sie zu frustrieren. Ein klug designter Zufall kann ein Spiel unvergesslich machen.
Die Computerspiele werden immer weiterentwickelt, die Betriebssysteme umfangreicher und das Smartphone ist längst ein mobiler Computer geworden. Stets gibt es neue Apps, neue Spiele und andere Dienstleistungen, wobei das Internet meistens die technische Basis darstellt. Außerdem kann man seine Unterhaltung durch Streamingdienste ergänzen und nahezu täglich gibt es neue technische Ideen, und sei es nur ein neuer Service.
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