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Wenig Zuspruch: werbefinanziertes Netflix-Abo-Modell scheitert

Pilotprojekt setzte sich nicht durch

Es sollte ein Pilotprojekt werden, welches für andere Streamer wegweisend hätte werden können. Nun muss der Streaming-Gigant Netflix eingestehen: Das günstige Abo-Modell auf Werbebasis ist ein offizieller Flop! Hat sich der Traum vom dauerhaften Skalieren ausgeträumt?

Goldene Zeiten waren einmal

Es gab eine Zeit, da war der Streaming-Markt eine sichere Branche, deren Trend nur einen Weg kannte: immer weiter nach oben! Für den Kino- und DVD-Markt war der Europa-Start von Netflix der Anfang einer schwierigen Phase, in der Einnahmeeinbußen und Diskussionen über verstaubte Auswertungsmodelle und innovative Veränderungen laut wurden. Zweifellos bewies Netflix, dass mit hochwertigen Serien wie „House of Cards“ oder „Orange Is The New Black“ ein neues Publikum gefunden werden kann, was bisher nur HBO schaffte. Da der Streaming-Dienst fast ausschließlich auf dem amerikanischen Markt präsent ist, war diese Angst bis dato einzudämmen.

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Acht Jahre später. Die goldenen Zeiten beginnen erste Risse zu zeigen. Nachdem mit Paramount+, Sky, Joyn oder Amazon Prime weitere Angebote auf den Markt drängten, gerieten die Abozahlen langsam ins Stocken. Zudem machte sich der Frust der Nutzer breit, für jeden Anbieter ein neues Abo abzuschließen und zusätzliches Geld zu zahlen. Auf der anderen Seite mussten sich die Streamer eingestehen, dass Qualitätsserien in der Produktion immer teurer wurden. Die Idee: Durch werbefinanzierte Abo-Modelle die monatliche Gebühr auf Kundenseite verringern und von Werbetreibenden zusätzliche Einnahmen generieren. Ein Plan, der in der Theorie marktwirtschaftlich klingt.

werbefinanziertes Netflix durchgefallenBildquelle: pixabay.com / Tumisu

Verlust statt Gewinn

In vielen Bereichen hat sich Netflix als Vorreiter etabliert und mit ungewöhnlichen Marketingmethoden von sich reden gemacht. Das monatlich kündbare Abo war zum Start im September 2014 ein wahres Novum, das Engagieren großer Namen für Serien trat durch „House of Cards“ eine Welle los und ungewöhnliche Jobs wie „Serienbeschreiber“ halfen dabei, das Interesse an Netflix immer größer werden zu lassen. Zudem beeinflusste das rote N mit seinen Methoden andere Branchen. Monatliche Abos wurden in Fitnessstudios oder bei Musikdiensten wie Spotify zum gängigen Kundenangebot. Auch die Gaming Szene hat sich dies zu Nutzen gemacht und allen voran profitierte die iGaming Branche von der Idee. Selbst Gratis-Zeiträume, ein kostenloser Probemonat oder Willkommensboni waren plötzlich verstärkt zu sehen. Diese Art der Kundenanreize werben mit Ersparnissen, Freispielen oder Geldwerten zum Einstieg. Auf Übersichtsseiten wie casinoanbieter.com werden die verschiedenen Angebote gelistet und regelmäßig aktualisiert. Kunden haben somit die Möglichkeit, immer das beste Bonusangebot zu entdecken. Netflix hat es also geschafft, diese Methode der marketingrelevanten Giveaways salonfähig zu machen.

Allerdings kann der neue Vorstoß der werbefinanzierten Abos keineswegs als Erfolg verbucht werden. Stattdessen muss das amerikanische Unternehmen einen harten Flop kassieren. Seit November 2022 wird die kostengünstigere Variante für 4,99 Euro monatlich angeboten. Vor und während der gewählten Inhalte schaltet Netflix Werbeclips, die sich pro 60 Minuten auf ca. 5 Minuten belaufen. Wie pcgames.de berichtet, waren die erhofften Wachstumszahlen jedoch alles andere als erfreulich. Lediglich neun Prozent haben sich im ersten Monat für einen Wechsel oder einen Neuabschluss der Werbe-Option entschieden. Zudem sollen Werbekunden wieder ausgezahlt worden sein, da die Abschlussrate deutlich niedriger ausfiel. Das Marktforschungsinstitut Antenna hatte entsprechende Zahlen ausgewertet.

Startschwierigkeiten oder Anfang vom Ende?

Seitens Netflix wird das nicht erreichte Ziel als reine Startschwierigkeit angesehen. Ob Geduld und Hoffnung zu schwarzen Zahlen führen können, wird die Zukunft zeigen. Die erste Zwischenbilanz wird erst nach einem Jahr zu ziehen sein, wenn der neue Geschäftsbericht vorliegt. Zumindest auf sein Programm bezogen darf sich Netflix derzeit wieder über positive Meldungen freuen: Nach der Horror-Serie „Dahmer“ bricht laut SWR Tim Burtons „Wednesday“ alle Rekorde. Erfreuliche Nachrichten, die zuvor seltener geworden waren. Besonders hart traf es inhouse-produzierte Filme mit Superstars: Das Gadot-Rock-Reynolds-Millionenprojekt „Red Notice“, die Mark Wahlberg-Komödie „Me Time“ oder der Superhelden-Gau „Thunder Force“ mit Melissa McCarthy konnten die Kritiker nicht überzeugen.

Ob Netflix der einzige mutige Streamer bleibt, der sich an das Abo-Modell traut, bleibt abzuwarten. Mit der Sparversion Freevee hat Amazon sein eigenes Konzept umgesetzt und Disney+ wird ab 2023 ebenfalls ein Angebot mit Werbung zur Verfügung stellen.

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Die Computerspiele werden immer weiterentwickelt, die Betriebssysteme umfangreicher und das Smartphone ist längst ein mobiler Computer geworden. Stets gibt es neue Apps, neue Spiele und andere Dienstleistungen, wobei das Internet meistens die technische Basis darstellt. Außerdem kann man seine Unterhaltung durch Streamingdienste ergänzen und nahezu täglich gibt es neue technische Ideen, und sei es nur ein neuer Service.

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Netflix-Abo-Modell gescheitertArtikel-Thema: Wenig Zuspruch: werbefinanziertes Netflix-Abo-Modell scheitert

Beschreibung: Das werbefinanzierte 🎬 Netflix-Abo-Modell gilt offiziell als gescheitert, weil es eindeutig ✅ zu wenig Zuspruch erhalten hat und die Idee sich nicht durchsetzen konnte.

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