Der 8. Dezember jedes Jahres ist ein Feiertag, an dem die unbefleckte Empfängnis der Gottesmutter Maria gefeiert wird. Dieser kirchliche Feiertag ist auch ein gesetzlicher Feiertag in Österreich und Liechtenstein und in den katholischen geprägten Kantonen der Schweiz, sowie in weiteren Ländern wie Italien, Spanien, Portugal oder Argentinien.
Jahrelang war in Österreich der 8. Dezember auch als gesetzlicher Feiertag durchgängig zelebriert worden, bis in den 1990er-Jahren die Diskussion aufkam, wonach in den Nachbarstaaten der 8. Dezember ein normaler Einkaufstag ist und der österreichischen Wirtschaft gerade in der Adventzeit viel Umsatz verloren geht.
Als Vorreiter öffnete Franz Josef Hartlauer in Steyr sein Geschäft und nur engste Familienmitglieder arbeiteten am 8. Dezember, was zulässig ist. Normale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären hingegen nicht erlaubt gewesen. Hartlauer musste eine hohe Strafe zahlen, aber er verdiente soviel an diesem Tag, dass ihm das nichts ausgemacht hatte.
Mittlerweile ist der 8. Dezember der intensivste Einkaufstag in Österreich, was die Adventzeit betrifft. An jenem Tag, an dem an die Gottmutter Maria gedacht werden sollte, strömen tausende Österreicherinnen und Österreicher in das Einkaufszentrum, weil Kinder schulfrei haben und außer den Handelsbediensteten alle anderen auch frei haben (Ausnahme natürlich, wenn der 8. Dezember an einem Sonntag fällt).
Der REWE-Konzern scherrte aber aus und nutzte es marketingmäßig, in dem alle Billa-Filialen am 8. Dezember geschlossen blieben. Mittlerweile hat sich fast der gesamte Lebensmittelhandel angeschlossen. Filialketten von Billa über Penny bis Hofer und Lidl haben mit wenigen Ausnahmen geschlossen. Der normale Handel hat hingegen weiterhin einen intensiven Einkaufstag abzuarbeiten.
Somit wurde aus einem ruhigen kirchlichen Fest ein stressiger Einkaufstag mit Rekorderträgen für die Handelsunternehmen. Die Proteste der Kirche, die sich lange gegen die Geschäftsöffnung am 8. Dezember gewehrt hatte, blieben ungehört. Vom praktischen her ist es aber logisch, dass an dem Tag sehr viel eingekauft wird, weil die Leute frei haben und damit Zeit, die Einkäufe zu tätigen, für die ansonsten keine Zeit zur Verfügung steht. Aber eigentlich sollten Feiertage in Ruhe begangen werden und die Weihnachtszeit wird ohnehin immer hektischer, sodass man es ruhiger angehen könnte. Die kilometerlangen Staus vor den wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten sprechen aber eine andere Sprache.
Im deutschsprachigen Raum gibt es einige Überschneidungen, was die Feiertage und Festtage betrifft, aber dann doch auch Unterschiede. Weihnachten, Ostern oder Pfingsten sind natürlich gleich, die Feiertage im Frühjahr bis Fronleichnam ebenso, aber beim Fasching, bei regionalen Festtagen oder auch in der Trauerzeit im November gibt es ein paar Tage, die in dem einen Land mehr Gewicht haben und in dem anderen Land kaum eine Rolle spielen.
Themenseiten
Freizeit
Veranstaltungen
Unterhaltung
Freizeit/Urlaub
Hobbys
Leben und Alltag
Auto / Verkehr
Wetter / Natur
Lebensmittel
Bauernmarkt
Gartenlexikon
Wohnlexikon
Modelexikon
Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft
Politik/Bildung