So a Dodl mit da Rodl von Georg Danzer

Österreich und der Wintersport

1976 kam Georg Danzer mit einem überraschenden Albumtitel auf den Musikmarkt. "Jö schau... seine größten Erfolge" war ein Widerspruch in sich, denn ein Jahr davor, war mit "Jö schau" der große Hit entstanden und 1976 kamen weitere dazu.

So a Dodl mit da Rodl: Inhalt und Erfolge

Das Lied So a Dodl mit da Rodl gehörte ebenfalls in diese Zeit und war dem genannten Album entnommen. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass Georg Danzer die Gesellschaft sehr genau beobachtet und diese Erkenntnisse in seine Liedertexte einarbeitete. Heraus kam dann ein sehr lustiges Lied, das es in der Hitparade bis auf den 3. Platz geschafft hatte und somit einen weiteren Erfolg für Georg Danzer darstellte.

In "So a Dodl mit da Rodl" wird ein Wintersportler, der als solcher noch nicht zu erkennen ist, von der Masse beschimpft, weil er sich ständig vordrängt. Als er sich dann aber als österreichischer Spitzensportler im Rodeln ergo im Wintersport zu erkennen gibt, sind die gleichen Leute auf einmal nicht mehr böse und wollen sogar ein Autogramm von ihm - genauso wie es mit den Sportidolen des Wintersports in Österreich auch wirklich abläuft.

Das Lied ist vielleicht bei den Kindern heute nicht mehr so bekannt wie etwa "Hupf in Gatsch", aber die Machart ist ähnlich. Wieder hatte Georg Danzer den Finger auf eine Wunde gelegt, nämlich die schon übertriebene Verehrung von Wintersportstars, was auch speziell die Medien und ihren Umgang mit den Stars betrifft. Somit ist auch dieses Lied des Austropop ein zeitloses und immer noch gültiges Stück Musik.

So a Dodl mit da Rodl Text

Letztes Wochenend wars schee
Ausserdem a klasser Schnee
Und i denk ma nix wia schifohrn
Hunderttausend Leit beim Lift
Und i hob mi ziemlich gift
Oba wo kannst heit no hifohrn
Presst si aner mitn Schlittn
Mitn durch die Leit
Olle regn si furchtbar auf
Nur eine Dame schreit:
"Heans si san mir scheint net gscheit?"

So a Dodl mit da Rodl auf da Pistn
Spü do jo kan Terroristen
Weu wir nemman di
Und sperrn di ein am Heisl
Dann bist bestenfalls a Geisl
So a Dodl mit da Rodl eine Frechheit
Nur bei uns host du a Pechheit
Und von hinten
Kann man auch den bladen Franz hören
"Heast i hau eam wia an Tanzbärn"!
Hallo Sie steigns ma net aufd Schi
Weu sunst wer i zurnig wia no ni
So ein unverschämter Pistenrowdy!

Endlich gebn die Leit a Rua
Aner schimpft du bleder Bua
Doch dann kommt der Kerl schon wieder
Und der duat wia wann nix wa
Und geht vire also na sagt der Franz
Jetzt hau man nieder

Doch der Dodl sagt ganz sanft
Und doch nicht ohne Kraft
Tschuldigen sie ich bin von der Nationalmannschaft
Bringen sie mich nicht in Saft!
So ein Dodl mit da Rodl
Weana Bazi
Sei net wahnsinnig und drahts mi
Aber lieber Her das kann ja keiner wissen
Sogt da Franz jetzt ganz beflissen

So a Dodl mit da Rodl owa Bitte
Nehmts eam auf in unsrer mitte
Und von hinten schreit jetzt auch noch ein Reporter
Machts an Platz für unsern Sportler
Hallo Sie, kommt jetzt auch die Dame
I hätt so fü gern zwa fesche Autogramme
Bitte mit Widmung Rosi ist mein Name
Des war für mein Massagsalon a Reklame

Informationen

Titel: So a Dodl mit da Rodl
Interpret: Georg Danzer
Album: Jö schau... seine größten Erfolge
Erscheinungsjahr: 1976
Text und Musik: Georg Danzer

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Wolfgang Ambros galt und gilt weiterhin als Urgestein des Austropop. Die österreichischen Dialektlieder gab es vorher schon, aber über viele Jahre hat Ambros mit seinen Texten die Herzen der Leute erreicht und vom Bundesheer bis zu Vorurteilen viele Themen aufgegriffen und zum Teil augenzwinkernd thematisiert - mit gelungener Musik und starker Band.

Rainhard Fendrich betrat die Bühne etwas später als Wolfgang Ambros, blickte der Gesellschaft aber ebenfalls sehr genau auf die Finger und hat neben längst klassischen Balladen auch Themen wie Korruption, Urlauberwahnsinn oder Sportreporter aufs Korn genommen.

Georg Danzer hatte jetzt nicht die großen Hitparadenerfolge wie Ambros und Fendrich, aber war einer der aktivsten Liederschreiber überhaupt. Seine Alben sind längst Kult und viele Lieder erreichen die Menschen heute noch mit ihrer ironischen Machart und haben an Aktualität nichts verloren, sei es die Gesellschaftsschichten oder der Umgang mit Skistars.

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