Eigentlich sah der Jahresbeginn 2020 in Österreich im Hinblick auf die Arbeitslosigkeit gar nicht so schlecht aus, denn der sehr milde Winter half beim Bau und reduzierte die Saisonarbeitslosigkeit. Aber der Corona-Virus, der von China Zug um Zug nach Europa gelangt war, veränderte die Situation ab Februar schlagartig. Richtig schlagend wurde fü die österreichische Arbeitslosenstatistik die Problematik im März, als die meisten Geschäfte auf Anordnung geschlossen werden mussten, was auch die Gastronomie und Hotellerie betraf und trotz eines attraktiven Kurzarbeitsmodells wurden viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sofort beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos angemeldet.
Die Folge ist, dass Ende März 2020 504.345 Menschen arbeitslos gemeldet waren, das sind um 199.934 (!!) mehr als im März 2019 oder auch um 65,7 % mehr im Jahresvergleich. Dazu kommen die Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmer, wobei es 58.177 gab, das sind um 6.391 Personen oder 9,9 % weniger als im März des Vorjahres.
In Summe waren also 562.522 Menschen arbeitslos, das sind um 193.543 Personen oder 52,5 % mehr. Bezogen auf die offiziell Arbeitslosen ergab sich eine nationale Arbeitslosenquote von 12,2 %, das sind um 4,8 % mehr als vor einem Jahr. Bei der EUROSTAT-Statistik für den europäischen Vergleich lag Österreich auf Platz 10 mit 4,3 %, Tschechien war weiter vorne, gefolgt von Polen und der Niederlande, Deutschland rutschte auf Platz vier ab. Spanien hatte am Ende der Tabelle mit 13,7 % einen schon brauchbareren Wert erreicht, auch Griechenland war mit 16,3 % immer weiter von den 20 % entfernt.
Der dramatische Anstieg wirkte sich natürlich auch auf die Einzeldaten aus. Bei den Frauen gab es einen Anstieg von 62,8 %, bei den Männern von 68,0 %. Selbst bei den jungen Menschen von 15 bi 24 Jahre, bei denen es seit vielen Monaten einen positiven Trend gab, gab es einen Anstieg von gleich 92,8 %, also fast eine Verdopplung der Arbeitslosenzahlen.
Geringer fiel da der Unterschied bei der Problemgruppe der Menschen ab dem 50. Lebensjahr aus, denn es gab einen Anstieg von 47,4 %, aber das ist dramatisch genug. Bei den Menschen mit Behinderung stieg die Arbeitslosigkeit um 16,2 %. Auch bei den Akademikern gab es ein Plus von 30,7 %.
Damit war auch klar, dass man die Vergleichszahlen der letzten Monate im Hinblick auf die neun Bundesländer vergessen kann. Es gab überall ein sattes Plus, zum Teil sogar irre Werte im Vergleich zum März 2019. In Tirol hatte man zuletzt beste Werte erzielt und muss jetzt durch das Ausgangsverbot ein Plus von gleich 200 % hinnehmen!
Bundesland | Arbeitslose | Vergleich Personen |
Vergleich % |
Wien | 165.047 | +46.253 | +38,9 % |
Niederösterreich | 78.440 | +26.376 | +50,7 % |
Burgenland | 13.814 | +5.262 | +61,5 % |
Kärnten | 37.266 | +15.027 | +67,6 % |
Oberösterreich | 57.808 | +23.999 | +71,0 % |
Vorarlberg | 15.788 | +6.974 | +79,1 % |
Steiermark | 63.998 | +30.466 | +90,9 % |
Salzburg | 29.107 | +16.905 | +138,5 % |
Tirol | 43.077 | +28.672 | +199,0 % |
Datenquelle: https://www.ams.at
Die Arbeitslosigkeit wird in jedem Land über die Arbeitslosenquote definiert, wobei sich diese je nach Verfahren unterscheiden kann. In Österreich gelten strengere Regeln bei der nationalen Arbeitslosenquote als etwa beim europäischen Vergleich mittels EUROSTAT-Auswertung, was auch logisch ist, um gleiche Zahlen vergleichen zu können.
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